Schleswigs neues Aushängeschild

Schleswigs neues Aushängeschild

Artikel aus den Schleswig Nachrichten vom 08.07.2023:

Es ist ein Prozess, der seine Zeit braucht. Und trotzdem gibt es nun ein immer klareres Bild von dem, was auf dem ehemaligen Hertie-Gelände am Schleswiger Stadtweg mal entstehen kann. Die Stadt hat zusammen mit den beiden planenden Unternehmen „HIGHSTREET Group“ sowie „Peters+Gruf“ eine neue Vereinbarung geschlossen. Mit einemVertrag wurde damit nun die Fortführung des sogenannten Anhandgabeverfahrens in Stein gemeißelt.

Die beiden Hamburger Unternehmen entwerfen demnach ein vollständiges Konzept für dieNutzung des Geländes.Mit inbegriffen ist dabei auch die Akquise von Mietern, die die entstehenden Gewerbe- und Wohnflächen nutzen sollen.

Viele Gespräche mit potenziellen Mietern

Bei der offiziellen Unterzeichnung des neuen Vertrages kamen auch neue Details zur Gestaltung des Geländes ans Tageslicht. Schon länger bekannt ist, dass auf dem Grundstück Stadtweg 66-70 ein Hotel, mehrere neue Wohnungen, Gewerbeflächen sowie ein öffentlicher Platz entstehen sollen. Die „Anhandnehmer“ haben bereits viele Gespräche mit potenziellen Mietern geführt, wie Kai Wientapper von der „HIGHSTREET Group“ und Philipp Grüntjes von „Peters+Gruf“ berichten. „Für das Gewerbe liegen die Interessenten in den Bereichen Bekleidung, Lebensmittel und Versorgung des täglichen Bedarfs.Wir haben schon über 100 potenzielle Mieter angesprochen“, so Grüntjes.

In Bezug auf die 40 neuen Wohnungen, die auf dem Gelände gebaut werden sollen, haben die Planer ebenfalls ein Profil von möglichen Mietern erstellt. Demnach seien vor allem Senioren, die die Nähe zur Stadt suchen, Personen im mittleren Alter, die sich häuslich verkleinern wollen, aber auch junge Paare oder Jobstarter die Zielgruppe. „Wir haben natürlich auch ein Interesse daran, bezahlbaren Wohnraum zu errichten“, so Grüntjes. Zum Konzept gehören derzeit auch noch vier Stadthäuser, die im hinteren Bereich des Geländes über einen eigenen Garten verfügen sollen.

Hotel mit bis zu 100 Zimmern ist im Gespräch

Auch für das geplante Hotel wurden bereits einige Gespräche geführt. Stand jetzt sei ein Zwei- oder auch Drei- Sterne-Hotel mit bis zu 100 Zimmern denkbar. „Das ist aber ein Prozess, der sicher noch etwas dauern wird. Dennoch können wir sagen, dass es einige Interessenten gibt, mit denen wir bereits intensiv sprechen“, zeigt sich Kai Wientapper optimistisch.

Ein großes Augenmerk liegt bei den Planungen für das Gelände auf der Gestaltung des öffentlichen Platzes.

Aufenthaltsqualität auch am Abend

Hier soll vor allem die Außengastronomie des Hotel-Restaurants in Richtung Moltkestraße, aber auch ein weiterer gastronomischer Betrieb unten im Stadtweg für Belebung. „Vor allem ist das dann auch ein Ort, an dem man auch abends noch etwas gehen trinken kann. Wir haben bereits öfter gehört, dass gerade das in der Innenstadt noch fehlt“, erklärt Wientapper. Er macht jedoch noch einmal deutlich, dass es sich bei den aktuellen visuellen Darstellungen nur um einen weiteren Schritt im Konzept handelt. Änderungen durchaus noch denkbar.

Schleswigs Bürgermeister Stephan Dose hält die aktuellen Pläne für sehr gelungen. „Die Bilder offenbaren ein sehr schönes Entrée zur Ladenstraße. Vor allem der große Platz für den Aufenthalt mit gastronomischen Angeboten würde eine große Bereicherung für die Stadt darstellen. So könnte eine Innenstadt der Zukunft aussehen“, so Dose.

Ende 2024 soll das Verfahren ein Ende finden. Im besten Fall sollen die beiden planenden Unternehmen dann einen Kaufvertrag mit der Stadt abschließen, um das gründlich ausgearbeitete Konzept auch in die Tat umzusetzen.